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Dürfen Menschen mit Diabetes Eis essen?

Natürlich dürfen Menschen mit Diabetes Eis essen. Dummerweise hat Eis „mehr Zucker und Fett als die meisten Süßigkeiten“, sagt Ernährungsmedizinerin Dr. Antonia Stahl. Grund: „Die Kälte mindert Süße und Cremigkeit. Deswegen fahren die Eis-Hersteller den Fett- und Zuckeranteil hoch.“

Wenn man „einen Jiper auf ein Eis hat, sollte man dem lieber nachgeben, als stattdessen bei drei Äpfeln mit Zuckerkuvertüre zu landen“, empfiehlt Stahl. „Man muss sich nur bewusst bleiben, wie gehaltvoll Speiseeis ist.“ Wenn es ein Eis sein muss, dann lieber also eine Kugel als drei – und vor allem die Toppings weglassen. Also Zuckerstreusel, Marshmallows und Co.

Ist Sorbet eine gesündere Alternative zum Eis?

Sorbet gilt wegen des niedrigeren Sahneanteils oft als schlanke Alternative zur Eiskugel, kann aber durchaus zur doppelten Ernährungsfalle werden: „Statt Sahne ist dann oft noch mehr Zucker enthalten, um die fehlende Cremigkeit auszugleichen“, so die Ernährungsmedizinerin. Man sollte also auf die Packung schauen.

Obendrein sei gerade das, was im Sorbet fehlt, sinnvoll: die Sahne, weil „da der Blutzucker durch den hohen Fettgehalt nicht so stark ansteigt“, erklärt Stahl.Fett verlangsamt nämlich den Blutzuckeranstieg.

Wann ist die richtige Zeit für ein Eis?

Eis steht nicht umsonst auf der Nachspeisen-Karte. Man konsumiert es am besten nach einem Essen voller Ballaststoffe, Proteine und guten Fetten, all das entlaste die Bauchspeicheldrüse. Und dann am besten noch eine halbe Stunde spazieren gehen, rät Ernährungsexpertin Stahl: „Da verbrennt die Muskulatur direkt Zucker.“

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Kann man ein gesünderes Eis selbermachen?

Eis selber zu machen geht nicht nur überraschend einfach, es hat auch zwei Riesenvorteile: Es ist klar, was drin ist und man kann es weniger kalt zubereiten – der Zucker muss also nicht die arktischen Temperaturen ausgleichen: „Gefrorene Beeren mit 150 Gramm in einen Mixer, ein Löffel Zucker kann, aber muss nicht rein“, so Stahl. Diese weniger zuckrigen Alternativen nennen sich übrigens Nicecream.

Neben Beeren sind alle zuckerarmen Obstsorten gute Zutaten. „Des Weiteren könnte man so ein Eis durch die Zugabe gesunder Fette aus Nüssen oder durch Sahne, Joghurt- und Quark gestalten, da dies den Blutzuckeranstieg etwas abpuffern kann“, sagt Dr. Matthias Riedl, Diabetologe und Ernährungsmediziner. Gute Toppings sind Rote Grütze oder Schokosplitter mit Kakaoanteil ab 80 Prozent.

Ist ein Diät-Eis die bessere Wahl?

Bei der Aufschrift Diäteis sollten die Augäpfel direkt zu den Inhaltsstoffen huschen: Zucker wird hier gerne durch Dinge ersetzt, die nicht nur Menschen mit Diabetes in Maßen zu sich nehmen sollten, allen voran „Farbstoffe, Aromen, Zuckeraustauschstoffe“, sagt Riedl.