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Was ist Telemedizin?

Telemedizin bedeutet: Bestimmte Dinge in der medizinischen Versorgung werden über räumliche Entfernung gemacht. Der Arzt und der Patient müssen nicht im gleichen Raum sein. Der Patient muss also nicht in die Praxis gehen. Arzt und Patient treffen sich zum Beispiel in einer Video-Sprechstunde. In der Video-Sprechstunde können Ärzte verschiedene Dinge machen, wie zum Beispiel:

  • Der Arzt kann nach einer Operation die Wunde untersuchen.
  • Der Arzt kann den Patienten untersuchen. Der Arzt kann sich zum Beispiel Veränderungen der Haut ansehen.
  • Der Arzt kann Ergebnisse von Untersuchungen mit dem Patienten besprechen.
  • Der Arzt kann mit dem Patienten über die möglichen Behandlungen sprechen.

Manche Menschen können nicht in die Praxis gehen. Diese Menschen wohnen vielleicht weit weg. Und die Menschen haben vielleicht kein Auto. Oder die Menschen können nicht mehr gut laufen. Dann können Arzt und Patient die Telemedizin nutzen.

Welche Angebote gibt es in der Telemedizin?

Es gibt verschiedene Angebote in der Telemedizin. Die Angebote sind:

  1. Telemonitoring
  2. Telediagnostik
  3. Teletherapie
  4. Telekonsil

1. Telemonitoring

Telemonitoring bedeutet: Der Arzt überwacht die Werte des Patienten aus der Ferne. Zum Beispiel: Menschen mit einer chronischen Krankheit bekommen besondere Messgeräte. Diese Messgeräte senden die gemessenen Werte an den Arzt. Diese Werte sind zum Beispiel:

  • der Blutdruck
  • der Puls
  • der Herzrhythmus

Verändern sich diese Werte? Dann kann der Arzt die veränderten Werte sehen. Und der Arzt kann dem Patienten schneller helfen. Das hilft zum Beispiel Menschen mit einer Herzschwäche. Menschen mit einer Herzschwäche müssen nämlich schnell behandelt werden

2. Telediagnostik

Telediagnostik bedeutet: Ärzte stellen eine Krankheit aus der Ferne fest. Arzt und Patient müssen dafür nicht am selben Ort sein. Der Patient schickt zum Beispiel ein Bild an den Hautarzt. Der Hautarzt sieht auf dem Bild eine Haut-Veränderung. Der Hautarzt erkennt dann vielleicht eine Erkrankung. Und der Arzt empfiehlt dann vielleicht eine Behandlung.

3. Teletherapie

Teletherapie bedeutet: Der Arzt behandelt den Patienten aus der Ferne. Hat der Patient zum Beispiel Rückenschmerzen? Dann zeigt der Arzt vielleicht Übungen per Video. Der Patient macht die Übungen nach. Macht der Patient etwas falsch? Dann kann der Arzt ihm das sagen. Und der Arzt kann den Patienten erklären: So geht die Übung richtig.

4. Telekonsil

Telekonsil bedeutet: Verschiedene Ärzte sprechen miteinander. Die Ärzte sprechen zum Beispiel in einer Video-Konferenz miteinander. Die Ärzte arbeiten in unterschiedlichen Fachrichtungen. Die Ärzte tauschen ihr Wissen untereinander aus. Sie sprechen vielleicht über die Beschwerden eines Patienten. Und sie überlegen gemeinsam: Welche Behandlung kann dem Patienten helfen?

Was sind die Vorteile der Telemedizin?

Telemedizin hat verschiedene Vorteile. Die Vorteile der Telemedizin sind:

  • Der Patient kann den Arzt schneller kontaktieren. Und der Patient kann den Arzt direkt kontaktieren.
  • Der Patient muss nicht in die Arztpraxis gehen. In manchen Regionen sind nur wenige Ärzte. Und in manchen Regionen sind keine Fachärzte. Menschen in diesen Regionen können trotzdem mit einem Facharzt sprechen.
  • Die Ärzte können die Daten von Patienten aus der Ferne überwachen. Und die Ärzte können den Patienten schneller helfen.

Für Patienten mit Verdacht auf einen Schlaganfall gibt es schon lange Angebote der Telemedizin. Es gibt die Tele-Stroke-Units. Das sind spezielle Schlaganfall-Stationen. Das ist ein Zusammenschluss von Fachärzten. Diese Fachärzte beraten sich gegenseitig zum Thema Schlaganfall per Video.

Hat ein Patient einen Verdacht auf einen Schlaganfall? Dann unterstützen sich die Fachärzte mit ihrem Fachwissen. Bei einem Schlaganfall muss der Patient nämlich schnell behandelt werden. Kleine Krankenhäuser vernetzen sich deshalb mit großen Spezialkliniken. Hat der Patient einen Schlaganfall? Und der Arzt braucht Fachinformationen? Dann kann der Arzt einen Facharzt anrufen. Der Facharzt kann eine Behandlung vorschlagen.

Was sind die Nachteile der Telemedizin?

Noch können nicht alle Menschen in Deutschland Telemedizin benutzen. Das hat verschiedene Gründe:

  • Die gesetzlichen Krankenkassen haben bisher nur wenige Angebote für Telemedizin.
  • Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen nur wenige Angebote für Telemedizin. Die Krankenkassen bezahlen zum Beispiel eine Video-Sprechstunde.
  • Der Patient braucht eine gute Internet-Verbindung. Aber die Internet-Verbindung ist oft nicht gut genug. Vor allem in ländlichen Regionen haben die Menschen keine gute Internet-Verbindung.
  • Der Patient muss ein Endgerät haben. Ein Endgerät ist zum Beispiel ein Computer. Der Patient muss sich mit diesem Endgerät gut auskennen.

Hinweis: Telemedizin kann nicht immer einen Arztbesuch ersetzen. Sie brauchen zum Beispiel ein Rezept? Dann müssen Sie persönlich in die Arztpraxis gehen.

Wo bekommen Sie noch mehr Informationen?

Sie möchten noch mehr über Telemedizin lesen? Mehr Informationen über Telemedizin finden Sie hier. Achtung: Dieser Link führt aus unserem Einfache-Sprache-Angebot heraus. Die Informationen sind dann nicht mehr in Einfacher Sprache.

es siegel

Die Texte haben wir zusammen mit der Forschungsstelle Leichte Sprache geschrieben. Die Forschungsstelle Leichte Sprache ist an der Universität Hildesheim.