Meinung: "Hybride Praxen: Die Zukunft beginnt jetzt"
Ein Verbund mit bis zu 100 Niederlassungen in Deutschlands soll entstehen, in dem von der Online-Terminbuchung über die Erhebung der Krankengeschichte per Smartphone bis zur Videosprechstunde so viele Vorgänge wie möglich digitalisiert ist. Ob eine Patientin oder ein Patient einen Termin in der Praxis oder eine Videosprechstunde erhält, würde sich nach den individuellen Beschwerden richten, sagte Vlad Lata, einer der Gründer von Avi Medical gegenüber dem Handelsblatt. Videosprechstunden sollten Ausnahmen bleiben.
Attraktiveres Arbeiten für Ärzt:innen
Die Gründer haben bisher drei Praxen in der Münchner Innenstadt eröffnet. Das Konzept ist so angelegt, dass es Hausärzt:innen die Arbeit erleichtert und daher attraktiv sein dürfte. "Wir wollen die hausärztliche Grundversorgung in Deutschland und Europa neu gestalten", so Vlad Lata. Die angestellt arbeitenden Ärzt:innen könnten wahlweise von zuhause oder in der Praxis ihre Patient:innen betreuen und so mehr Arbeits- und Lebensqualität gewinnen.
Zudem könnte das Konzept ein wirksames Mittel gegen den vielen Regionen Deutschlands herrschenden Hausärzte:innenmangel sein. "Es könnten mehr Patient:innen betreut werden, ohne dass die medizinische Qualität leide", so Start-up-Gründer Lata.
Investoren gefällt das Konzept; die gerade abgeschlossenen Finanzierungsrunde spülte den Gründern 28,5 Millionen Euro in die Kassen. Avi Medical plant, weitere Kassensitze zu übernehmen und Ärzt:innen einzustellen.