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Böhler gilt als Experte für Digitalisierung von Prozessen und Digitalen Geschäftsmodellen im Gesundheitsbereich. Er soll die angewandte Forschung schnell und pragmatisch vorantreiben und mithelfen, die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum digitaler und besser zu machen. Zu seinen Aufgaben gehöre auch, neue Geschäftsmodelle mit etablierten Unternehmen schneller zu entwickeln, meldet die Hochschule.

Es braucht Mut und unternehmerischen Einsatz

Neue Projekte, so Böhler, scheiterten oft an gesellschaftlichen und regulatorischen Hürden, die niemand wegräumt. Gefordert sei daher der Mut einer Bertha Benz, meint der neue  Professor.

So sei Bertha Benz zu Beginn der letzten großen Transformation einfach "aufgestiegen und losgefahren". Tatsächlich hatte die Frau des Erfinders Carl Benz durch ihren unternehmerischen Einsatz die Entwicklung des Benz-Patent-Motorwagens Nummer 1 im Jahr 1885 erst möglich gemacht.

Neues wagen

Das Festhalten an Bewährtem sei dagegen eine schlechte Strategie für die Digitalisierung im Gesundheitsbereich, so Böhler weiter. Ihm habe die Corona-Pandemie gezeigt, dass eine "Unterdigitalisierung" für viele Reibungspunkte sorge.

Böhler hatte nach einem BWL-Studium und einer Promotion in Wirtschaftsinformatik die Leitung der UnternehmerTUM übernommen und nach eigenen Angaben über 2.000 Projektteams und über 150 Start-ups betreut. Er sei davon fasziniert, wie Start-ups im Gesundheitsbereich neue Technologien in einen vermeintlich stark regulierten Markt bringen und wie das Vertrauen des Einzelnen mit einer starken Vision die Realität vieler Menschen positiv ändern könne.