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Natürlich könne schlechtes Licht dem Auge schaden, zitiert die Ärztezeitung Prof. Michael Bach, Sehforscher an der Klinik für Augenheilkunde an der Universität Freiburg. Besonders kurzwelliges Licht, also Blau oder Ultraviolett, weil es energiereicher sei. Aber: Die Natur habe es so eingerichtet, dass das menschliche Auge damit zurechtkomme – "selbst auf einem Gletscher".

Dagegen seien Smartphones oder Computerbildschirme, anders als vielfach angenommen,  vergleichsweise harmlos. "Die LED-Blaulichtanteile sind mindestens um den Faktor 100 schwächer als der Blauanteil selbst bei bedecktem Winterhimmel draußen." Somit sei kein Schaden bei der Bildschirmnutzung zu befürchten, sagte der Mediziner anlässlich des dieses Wochenende stattfindenden Jahreskongresses der Augenärzte.

Bildschirmzeit bei der Arbeit unproblematisch

Auch wer bei  der Arbeit den ganzen Tag vor dem PC sitzt, müsse sich keine Sorgen um  seine Augen machen: Die Dosis reiche nicht aus, um Netzhautschäden  hervorzurufen.

Kein Risiko für Kurzsichtigkeit bei Kindern

Viele  sorgen sich wegen vermehrter Bildschirmzeit während der Lockdowns in  der Corona-Pandemie um die Sehfähigkeit von Kindern. Aber auch hier  beruhigen die Expert:innen: In den letzten 15 Jahren sei die Zahl  kurzsichtiger Kinder in Deutschland nicht gestiegen. Die Computernutzung per se sei kein Risikofaktor für  Kurzsichtigkeit. Entscheidender sind laut dem Bericht genetische  Faktoren – also die Frage, ob die Eltern kurzsichtig sind.

Einfacher Tipp gegen Einschlafprobleme

Bildschirmnutzung  steht außerdem im Verdacht, den Schlaf zu beeinträchtigen.  Grundsätzlich könne Licht das Einschlafen zwar erschweren, sagt Bach  laut der Ärztezeitung. Aber: Auch hier kommt es wieder auf die Dosis an.  Er rät deshalb, die Helligkeit des Bildschirms, auf dem man vor dem  Einschlafen liest, herunter zu regulieren.