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Ein hübsch gedeckter Abendbrottisch, an dem man gerne beisammensitzt, über Eindrücke vom Tag spricht, gemeinsam ein leckeres Essen genießt. „Dafür habe ich keine Zeit“, werden Sie vielleicht sagen. Und damit sind Sie nicht allein, zeigt die aktuelle Umfrage „Iss was, Deutschland!“ der Techniker Krankenkasse.

Im Job hat die gute alte Mittagspause längst ausgedient, zeigen die Ergebnisse. Im Homeoffice essen 45 Prozent der Befragten, während sie weiterarbeiten. Vor Ort im Betrieb tun das immerhin 35 Prozent. Zu Hause sind andere Dinge wichtiger als der Genuss einer Mahlzeit: Vier von zehn Befragten sehen beim Essen fern, surfen im Internet oder lesen.

Fastfood führt zu keinem Sättigungsgefühl

Keine Zeit, um in Ruhe zu speisen – gesunde Ernährung geht anders! Wer Mahlzeiten nicht bewusst einplant, greift zu dem, was gerade da ist: Fertiggerichte, Fast Food, Snacks, Süßigkeiten. Richtig befriedigend ist das nicht. Und satt macht es auch nicht.

Eine Studie der Universität Bristol in Großbritannien hat beispielsweise gezeigt: Menschen, die während des Essens online „Solitär“ spielten, kauten weniger und entwickelten kein ordentliches Sättigungsgefühl. Sie blieben letztlich hungrig. Und sie konsumierten viele Snacks.

Gemeinsames Essen bringt Lebensfreude

Sich Zeit freizuschaufeln, um in Ruhe zu essen – vielleicht ist das in unserer durchgetakteten Gesellschaft überflüssiger Luxus? Sollte man sich einfach damit abfinden, dass die Esskultur sich wandelt? In den USA ist das schon lange gang und gäbe – gegessen wird jederzeit und nebenbei, selbst hochpreisige Restaurants servieren das Mahl auf Plastiktellern. Die Zeiten ändern sich halt.

Der Gedanke stimmt mich traurig. Denn ich glaube, es ist keine verlorene Zeit, ab und zu mal ein frisches Essen zu kochen. Für mich ist es auch keine Energieverschwendung, den Tisch mit schönem Geschirr zu decken, um mit mir nahestehenden Menschen gemeinsam zu essen. Vielleicht gewinne ich ja sogar etwas?

Essen ist Genuss und Lebensfreude. Man tut dem Körper etwas Gutes, wenn man mit naturbelassenen Zutaten kocht. Niemand würde sein Auto mit Benzin betanken, das den Motor schädigt. Beim Essen sind viele weniger wählerisch. Sie wissen, dass hochverarbeitete Produkte und Snacks schlecht für ihre Gesundheit sind. Und trotzdem bestimmen diese Lebensmittel bei vielen Menschen den Speiseplan. Wa­rum? Weil sie glauben, nicht die Wahl zu haben?

Gesund essen kann so einfach sein

Mal ehrlich: Es muss ja nicht gleich das Vier-Gänge-Menü sein. Aber es geht beim Essen doch nicht nur darum, das Knurren im Magen zu stoppen. Auch in hektischen Zeiten ist es wichtig, zu genießen und sich Zeit zu nehmen, den eigenen Körper mit Nährstoffen und Energie zu versorgen. Es lohnt sich, die eigenen Prioritäten zu überdenken und sich zu fragen: „Womit verbringe ich eigentlich meine Zeit?“ Vielleicht könnte man ja mal wieder das gute Geschirr aus dem Schrank holen und den Tisch schön decken. Ein schnelles Rührei, ein bisschen Rohkost, frisches Brot – gesund essen kann so einfach sein.


Quellen:

  • Techniker Krankenkasse: Iss was, Deutschland. https://www.tk.de/... (Abgerufen am 05.12.2023)
  • Brunstrom Jeffrey M et al.: Playing a computer game during lunch affects fullness, memory for lunch, and later snack intake. American Journal of Clinial Nutrition: https://ajcn.nutrition.org/... (Abgerufen am 05.12.2023)
  • Statista: Anzahl der Personen in Deutschland, die wertvolles Geschirr oder Besteck im Haushalt besitzen, von 2019 bis 2023. https://de.statista.com/... (Abgerufen am 05.12.2023)